Die Häufigkeit von Hörstürzen und das Ausmaß von Hörstörungen nimmt seit einigen Jahren stark zu. Besonders häufig betroffen sind Menschen, die ständigem Lärm ausgesetzt sind und gleichzeitig unter Stress und möglicherweise anderen körperlichen Beeinträchtigungen leiden.

Auch der demographische Wandel mit immer mehr alten Menschen in unserer Gesellschaft führt dazu, dass Hörstörungen häufiger festgestellt werden als in der Vergangenheit. Auch die immer effizienter werdende Neugeborenenmedizin lässt die Erkennung von Hörstörungen immer zuverlässiger und früher zu.

Hörstörungen können auch zu Folgeerkrankungen und weiteren Beeinträchtigungen führen. Insbesondere bei hörgestörten Neugeborenen und Säuglingen kann es zu Entwicklungsverzögerungen und dem Zurückbleiben von Sprachentwicklung und geistiger Entwicklung kommen.

Durch beruflichen Lärm bedingte Hörstörungen sind die am häufigsten anerkannte Berufskrankheit. Besorgniserregend ist auch die Zunahme der Hörschäden durch Freizeitlärm wie etwa Discomusik oder Silvesterknaller.

Um Hörstörungen erfolgreich behandeln zu können sind folgende diagnostische und therapeutische Massnahmen erforderlich:

  • Ausführliche Anamnese unter Berücksichtigung körperlicher Beschwerden und psychischer Faktoren

  • Ursachenforschung: Ausschluss von Stoffwechselstörungen, neurologischen Erkrankungen, Halswirbelsäulensyndrom und anderen Krankheitsbildern als mögliche tiefere Ursache der Hörstörung

  • Diagnostik und Dokumentation: HNO-Untersuchung und Funktionsprüfungen des Außen-, Mittel- und Innenohres (Audiometrie, OAE, BERA, ENG), Bildgebung mit CT (Coputertomographie) und MRT (Magnetresonanztomographie) eventuell Blutuntersuchungen und psychologische Diagnostik

  • Soforttherapien: (Infusionen mit durchblutungsfördernden, die Fließeigenschaften des Blutes verbessernden Medikamenten sowie Cortison, des weiteren die Gabe von sogenannten “freien Radikalfängern” wie Vitamin-C, Vitamin-E und Alpha-Liponsäure) sowie naturheilkundliche Verfahren (hämatogene Oxydationstherapie (HOT) mit pflanzlichen und homöopathischen Medikamenten), Akupunktur

  • Hörverbesserung: Einsatz von Hörgeräten und Tinnitusgeräten (apparative Unterstützung), Aufbaumedikamente und innenohrwirksame Vitamine, Hörtraining, Achtsamkeitstraining, Verbesserung der Zuhörkompetenz

  • Prophiylaxe: Gezielte Aufklärung, Lärmschutzmaßnahmen, psycho-soziale Stabilisierung